Einschätzung 1: LBBW
Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) geht von einer Zeitenwende am Immobilienmarkt aus. Sie rechnet mit einer jahrelangen Seitwärtsbewegung bei den Immobilienpreisen. Doch auch Preisrückgänge von 25 Prozent sind möglich. Trotz der aktuell stark steigenden Zinsen rechnet die Landesbank vorerst mit keinen weiteren nachhaltigen Anstiegen, weswegen sie in diesem Jahr von weiter leicht steigenden Immobilienpreisen ausgeht. Ab 2023 seien dann Rückgänge um zwei bis vier Prozent möglich. Falls die Zinsen für Baudarlehen weiter kräftig ansteigen, sind laut LBBW allerdings Preisrückgänge von 20 bis 25 Prozent denkbar. Das monatliche Immobilienbarometer des Immobilienberaters Bulwiengesa weist den dritten Rückgang hintereinander auf. Im Detail ist das Immobilienklima um 2,6 Prozent auf 97,9 Punkte gefallen. Besonders stark hat sich das Klima auf dem Wohnimmobilienmarkt verdunkelt. Die Umfrage unter circa 1.200 MarktteilnehmernInnen ergibt einen Rückgang von 11,1 Prozent. Der aktuelle Wert von 127,4 Punkten ist dadurch der schlechteste Stand seit August 2020. Die Sorge vor weiter steigenden Bauzinsen treibt viele Deutsche zur Eile beim Immobilienkauf. Die Landesbausparkassen vermelden neue Rekorde. Die Landesbausparkasse Bayern hat von Januar bis April rund 890 Millionen Euro an Darlehen zugesagt, was über 70 Prozent mehr als im Vorjahr sind. Neben NeukäufernInnen werden derzeit auch viele Anschlussfinanzierungen abgeschlossen. Große Banken wie die Deutsche Bank, ING oder manche Sparkassen erwarten, im Jahr 2022 ihr Geschäft mit Immobilienkrediten ausbauen zu können. Und das, obwohl bereits 2021 ein deutliches Plus beim Kreditvolumen verbucht wurde. Doch die Bankenaufsicht warnt auch vor weiter steigenden Zinsen bei einem gleichzeitig möglichen Einbruch der Immobilienpreise. Einige Banken reagierten bereits, so hat die ING Bonitätskriterien für nicht selbst genutzte Immobilien verschärft. Mehrere Mitglieder der Europäischen Zentralbank (EZB) sprachen sich für eine Anhebung des Leitzinses im Sommer aus. Zuletzt hat Olli Rehn, Ratsmitglied der EZB, eine Leitzinserhöhung im Euroraum noch diesen Sommer für nötig erklärt. Zudem solle die Geldpolitik weiter normalisiert werden, falls der Krieg in der Ukraine die europäische Wirtschaft nicht wieder zurückwirft. Durch die Erhöhung soll die Inflation abgeschwächt werden. Allerdings dürfte die Anhebung des Leitzinses auch die schon jetzt rasant steigenden Bauzinsen weiter nach oben treiben.
Einschätzung 2: IW
Es mehren sich deutlich die Anzeichen, dass die Preisrallye am Immobilienmarkt derzeit ein Ende findet. Doch wie geht es jetzt weiter? Bleiben die Preise stabil oder droht gar ein Rückgang? In einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) gehen nun viele ImmobilienexpertenInnen von fallenden Preisen aus. Die Stimmung unter den Immobilienprofis ist jedenfalls außerordentlich schlecht. Erstmals seit Beginn der Befragung im Jahr 2014 dreht der Stimmungsindex ins Negative – vor allem im Bereich der Wohnimmobilien sind die Geschäftsaussichten laut Ansicht der rund 400 befragten Immobilienunternehmen düster. Hohe Baukosten und steigende Zinsen lassen die Nachfrage abkühlen. Seit langem könnten KaufinteressentenInnen wieder über den Preis verhandeln, so das IW.
Einschätzung 3: EZB
Die Europäische Zentralbank (EZB) macht sich Sorgen um den europäischen Immobilienmarkt. Angesichts steigender Bauzinsen sehen die WährungshüterInnen bereits eine Preisanpassung am Horizont. Im Finanzstabilitätsbericht warnt die Zentralbank davor, dass Häuser in der Eurozone im Mittel um 15 Prozent überbewertet sind, mancherorts gar um bis zu 60 Prozent. Die ExpertenInnen der EZB sind daher um den Häusermarkt besorgt. Eine derartige Überbewertung gepaart mit den nun bereits gestiegenen Kreditzinsen dürfte in etlichen Ländern zu Preiskorrekturen führen: Ein Anstieg des Zinsniveaus um 0,1 Prozentpunkte lässt die Häuserpreise künftig um etwa ein Prozent fallen, schätzen Fachleute der EZB.
Einschätzung 4: Stadt München
Das Immobilien-Angebot in München wächst langsamer als geplant. München hat die eigenen Ziele für den Wohnungsbau im vergangenen Jahr deutlich verfehlt. Und zwar noch stärker als in den Jahren zuvor. Laut Stadt sei die Corona-Pandemie schuld. Im Jahr 2021 hat München insgesamt nur 8.655 Wohnungen genehmigt – rund 3.000 Wohnungen weniger als noch 2020. In den vergangenen fünf Jahren belief sich die Zahl noch stets im fünfstelligen Bereich. Auch bei den Fertigstellungen verfehlt die Stadt ihr Ziel: Statt 8.500 wurden 7.140 Wohnungen errichtet. Stadtbaurätin Elisabeth Merk nannte als Begründung die Verzögerungen durch die Corona-Pandemie. Zudem könne die Stadt nur begrenzt beeinflussen, wie Private Baugenehmigungen beantragen und umsetzen.
Einschätzung 5: LBS München
Spießig und langweilig – der Ruf von Bausparverträgen war in den letzten Jahren nicht unbedingt der beste. In Krisenzeiten allerdings wenden sich die Verbraucher wieder dieser bewährten Sparmethode zu. Die Nachfrage nach neuen Bausparverträgen sei derzeit so hoch wie lange nicht mehr. Fakt ist, dass Bausparverträge sichere Sparanlagen sind, die kleine, aber verlässliche Renditen liefern und so auch gegen die Inflation absichern. Zudem legen sie einen guten Grundstein für einen späteren Immobilienerwerb. Denn die Zinsen für Immobiliendarlehen steigen derzeit so stark, dass sogar Fachleute von der Dynamik überrascht sind. Dass die lange Niedrigzinsphase ein Ende finden würde, hatten Marktkenner zwar schon länger erwartet, aber dass sich der Zinssatz binnen weniger Monate verdoppeln würde, kommt doch überraschend. Die Gründe sind vielfältig. Laut ExpertenInnen bringt eine Gemengelage derzeit den Anstieg der Bauzinsen: Corona-Pandemie und Krieg in der Ukraine sorgen derzeit für eine starke Inflationsrate. Zudem sind die Zinsen für Bundesanleihen gestiegen, weil der Ukrainekonflikt die Abhängigkeit der deutschen Volkswirtschaft von ausländischen Rohstoffen aufgezeigt hat. Und jüngst verlangte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) von den Banken ein höheres Eigenkapitalpolster. Alle Aspekte sorgen gemeinsam dafür, dass der Zinssatz für Immobiliendarlehen derzeit so stark steigt. Dass Bausparen mit seinen attraktiven, verlässlichen Konditionen auch deshalb eine Renaissance erlebt, erscheint plausibel. Die LBS steht wie keine andere Marke für beste Bausparangebote nach dem Motto: Wir geben Ihrer Zukunft ein Zuhause.
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